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Sonderausstellung im Naturmuseum

Jüdische Friedhöfe in der Rhön
in Hessen, Thüringen und Bayern

Ab dem 06. Oktober 2024 um 11:00 Uhr ist die Fotodokumentation mit mediativen Texten unter dem Motto "Haus des ewigen Lebens" von Gerhild Elisabeth Birmann-Dähne aus Petersberg im Naturmuseum zu Tann zu besichtigen. Die Ausstellung läuft in der Zeit vom 06.10. bis 03.11.2024 und ist im Eintrittspreis des Naturmuseums bzw. des Kombitickets enthalten. Zur Eröffnung um 11 Uhr sind alle Geschichtsinteressierte herzlich eingeladen. Die Eröffnungsveranstaltung ist eintrittsfrei. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Vorwort der Fotografin Birmann-Dähne:

Angesichts der angespannten Lage in Israel und angrenzenden Gebieten sowie dem Erstarken der AfD sei meine Ausstellung jüdischer Friedhöfe eine Mahnung und Aufforderung zugleich, das Judentum in unserem Land zu schützen und zu bewahren. Denn seit Jahrhunderten lebten Christen und Juden hier gemeinschaftlich zusammen. So halfen in meinem frühren Wohnort die christlichen Nachbarn den Karren mit der Leiche den Berg zum jüdischen Friedhof hochzuschieben oder sie zündeten das Feuer zum Wärmen an Sabbat im Winter an. Es war ein lebendiges, respektvolles Miteinander, dies gilt es heute wieder zu üben. 

Da nach dem Holocaust kaum noch jüdische Mitbürger in unserer nächsten Nachbarschaft wohnen, nur ihre Friedhöfe - <HAUS DES EWIGEN Lebens> - von ihrem jahrhundertelangem Mitleben in unserer Mitte künden, will diese Ausstellung ein kleienr Zugang sein, sich auf das Judentum einzulassen, ihm gerecht zu werden.  Denn  - es ist die Wurzel unseres Christentums – als auch des Islams – und – wir Christen haben unseren Anderen – Älteren Bruder sehr oft verfolgt, ihn seine Andersgläubigkeit, sein Andersleben zu oft mit dem Leben bezahlen lassen, zuletzt  - und am schlimmsten vor über 80 Jahren.

Längst Vergangenes kann uns eine Lehre und eine Hilfe sein, für unser Leben mit unserem Bruder und - die Geschichte eine Brücke in die Gegenwart für eine friedvolle Zukunft bilden. So stellt sich immer die Frage, wie verhalten wir uns „Heute“ gegen Anderslebende, Andersgläubige, Andersdenkende? Grenzen wir sie auch aus, verdammen und verurteilen wir sie?  Ob farbig, Gastarbeiter, Flüchtling, Jude, aus dem Osten stammend, oder auch „nur“ Frau ??

„BETH HA CHAJIM – HAUS DES EWIGEN LEBENS“ – dieses Wort strömt eine große Geborgenheit aus und Zuversicht, jenseits menschlichem Rechts und Gerechtigkeit. Angesichts des sich Anvertrauens der Verstorbenen inmitten von  Krieg und Progromen, des sich Schickens in die Gegebenheiten – erwächst der Mut, selber zu leben für eine bessere Welt, für den Frieden in der Welt und mit der Natur. Und – die jüdischen Friedhöfe in ihrer Zeitlosigkeit, in ihrem Eingebundensein in die Ewigkeit, stellen immer wieder die Frage nach Toleranz, wie wir sie leben und auch, sind Aufforderung und Mut zugleich, den Frieden in dieser Welt zu leben.

Doch der Friede fängt bei uns selber an, schließen wir Frieden erst einmal mit uns selbst, dann können wir ihn auch anderen schenken.

Möge diese Ausstellung ein Weg der Annäherung, ein Mutmacher sein, aber auch zum Nachdenken anregen, und – vor allem aber die Ewigkeit – ihr Licht und Leuchten – etwas spüren lassen - - -

Fulda, zum 6.Okt. 2024

 

Im Kalenderjahr 2025 sind folgende weitere Ausstellungen in Planung:

18.05. bis 29.06.2025     -     Gestatten Kultur der Tanner Diakonie