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Laufende Förderprogramme

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und Europäischer Union, von denen unsere Stadt aktuell unterstützt wird.
 

Verbundprojekt: NKI: Länderübergreifende Umsetzung eines ganzheitlichen Maßnahmenpaketes zur Stärkung des Alltagsradverkehrs im Ulster- und Feldatal

 

Förderkennzeichen: 67KBR0136D
Förderzeitraum 01.10.2024 bis 30.09.2028
Fördersumme: 1.038.363,- € (100 %-Förderung)

Das Projektgebiet des geplanten Verbundprojektes „Länderübergreifende Umsetzung eines ganzheitlichen Maßnahmenpakets zur Stärkung des Alltagsradverkehrs im Ulster- und Feldatal“ setzt sich aus vier Kommunen zusammen: Auf hessischer Seite umfasst es die drei Kommunen Ehrenberg, Hilders und Tann (Rhön) (Landkreis Fulda), die Teil des Naturraums Osthessisches Bergland sind. Ihre zentralen Raumeinheiten, in denen sich auch die drei Hauptorte / Grundzentren Wüstensachsen, Hilders und Tann befinden, lassen sich den naturräumlichen Teileinheiten Mittleres und Oberes Ulstertal zuordnen. Auf Thüringer Seite setzt sich das Projektgebiet aus der Stadt Kaltennordheim (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) bzw. den erst vor kurzem in sie eingemeindeten Stadtteilen Unterweid, Kaltenwestheim, Mittelsdorf und Kaltensundheim zusammen. Die im Südwesten Thüringens im Feldatal gelegene Kommune ist Teil des Naturraums Vordere Rhön und pflegt seit vielen Jahren eine enge Städtepartnerschaft mit der Stadt Tann. Aufgrund seiner räumlichen Lage weist das im Biosphärenreservat Rhön liegende Projektgebiet eine anspruchsvolle Topographie auf: das Spektrum reicht hier von den flachen Ebenen im Tal der Ulster bzw. der Felda (min. Höhe: 313 m ü. NN) bis zu den Bergkuppen der Rhön (max. Höhe: 900 m ü. NN).

Mit einer Gesamtfläche von ca. 266 km² (Ehrenberg: 41 km²; Hilders: 70 km²; Stadt Tann (Rhön): 61 km²; Stadt Kaltennordheim: 94 km²) und einer Einwohnerzahl von rund 17.500 (Ehrenberg: 2.535 EW, Hilders: 4.687 EW, Stadt Tann (Rhön): 4.476 EW; Stadt Kaltennordheim: 5.802 EW) weisen die vier Kommunen eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von ungefähr 66 EW/km² auf (zum Vergleich: Hessen: Ø 298 EW/km²; Thüringen: Ø 132 EW/km²). Aufgrund ihrer peripheren Lage im Dreiländereck Hessen-Thüringen-Bayern, ihrer naturräumlichen Ausstattung und Wirtschaftsstruktur lässt sich das Projektgebiet der Raumkategorie dünn besiedelter ländlicher Raum zuordnen. Die zentralörtliche Orientierung der Kommunen zeigt indes, dass alle – und hier in besonderem Maße die im Ulstertal gelegenen - Kommunen sozioökonomisch und funktionsräumlich mehr oder weniger eng mit dem Oberzentrum Fulda verflochten sind. Für die Stadt Kaltennordheim, Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft „Hohe Rhön“, üben darüber hinaus traditionell die Mittelzentren Bad Salzungen und Meiningen eine hohe Gravitationswirkung aus.

Angestrebte Projektziele / Klimaschutzziele

Die Auswirkungen des Klimawandels treten immer öfter auch in ländlich geprägten Regionen wie dem Ulsterund dem Feldatal, beispielsweise in Form von Starkregenereignissen, länger anhaltenden Dürreperioden oder Waldsterben, zutage. Dies hat dazu beigetragen, dass die Akteure aus Politik und Verwaltung in den antragstellenden Kommunen den Handlungsfeldern Klimaschutz und -anpassung zunehmend mehr Aufmerksamkeit widmen, sprich die Akzeptanz zur Umsetzung kommunaler Klimaschutzmaßnahmen vor Ort hat merklich zugenommen. In diesem Kontext leisten nachhaltige bzw. klimafreundliche Mobilitätsformen nicht nur einen elementaren Beitrag zum Klimaschutz, sondern, wie weiter oben bereits dargelegt, verbessern gleichzeitig auch die Erreichbarkeit von privaten und öffentlichen Einrichtungen der Daseinsvorsorge, was wiederum von essenzieller Bedeutung für das Berufs- und Alltagsleben der Bevölkerung im Projektgebiet ist.

Vor diesem Hintergrund wird mit dem angestrebten Maßnahmenbündel  das folgende Portfolio an Projekt- und Klimaschutzzielen im Projektgebiet verfolgt:

  • Erhöhung des Modal Shift / Modal Split in allen Kommunen: Auf Basis der qualitativ beschriebenen
  • Einzelwirkungen scheint eine Verlagerung von 2-4% der 66.347 Kfz-Fahrten pro Tag in der Region plausibel. Dies würde eine Reduzierung von 1.300 bis 2.600 Kfz-Fahrten pro Tag bedeuten
  • Angestrebte THG-Reduktion: 739 t/Jahr
  • Verringerung der Pkw-Fahrleistung um 12.254 Pkw-km/d bzw.3.543.785 km/Jahr 
  • Beitrag zur nachhaltigen Ausgestaltung eines zukunftsfähigen und klimafreundlichen Verkehrssystems (Reduktion der CO2-Emissionen)
  • Radverkehr als Teil der Mobilitätswende auch in der Fläche voranbringen (Verbesserung der nahräumlichen Erschließung durch das Rad)
  • Schaffung attraktiver Verknüpfungspunkte zwischen Fahrrad und ÖPNV (Bike+Ride)
  • Substitution der weggefallenen Naherschließungsfunktion der Bahn (durch die Stilllegung der Bahnstrecken Milseburg-, Ulstertal und Feldatalbahn)
  • Zugang zum Radverkehr erleichtern (bspw. durch Verleih von Fahrrädern / Lastenrädern)
  • Soziale Nachhaltigkeit (Mobilität für Alle: Menschen ohne eigenen PKW die mobile Teilhabe ermöglichen)
  • Daseinsvorsorge: Verbesserung der Erreichbarkeit von privaten und öffentlichen Einrichtungen
  • Stärkung eines umweltfreundlichen /sanften Tourismus in der Ulstertalregion (Lage im UNESCO-Biosphärenreservat)
  • Synergieeffekte: Investive Maßnahmen in die Radwegeinfrastruktur bedingen nicht nur eine Verbesserung der interkommunalen, sondern gleichzeitig auch der überregionalen / länderübergreifenden touristischen Radwegeverbindungen (z.B. Iron Curtain Trail / EuroVelo 13, Hess. Fernradweg R3, Ulstertalradweg, Rhönradweg, Feldatalradweg, Rhön-Rennsteig-Radweg)
  • Förderung der länderübergreifenden Mobilität – Zusammenwachsen der ehemaligen Grenzregion Hessens und Thüringens (Stärkung der interkommunalen / länderübergreifenden Kooperation)
  • Monitoring der Maßnahmen, um besseren Wissenstransfer zu ermöglichen (best practices)

Die zuvor aufgelisteten Maßnahmen sollen letztlich auf einen spürbaren Wandel der Mobilitätskultur und des Mobilitätsverhaltens der Bürgerinnen und Bürger im Projektgebiet hinwirken.

Adressierte Zielgruppen / Nutzergruppen

Das übergeordnete Ziel aller vorgesehenen Maßnahmen lässt sich unter dem Sammelbegriff Klimaschutz subsumieren. Gleichwohl adressieren die geplanten Maßnahmen (siehe Kap. 3.1) jeweils spezifische Zielbzw. Nutzergruppen, und zwar:

  • Alltagsradverkehr / ÖPNV / Kombination Rad u. Bus mittels Bike+Ride: PendlerInnen, SchülerInnen, RentnerInnen, Hausmänner und –frauen u. VerwaltungsmitarbeiterInnen (Hintergrund: Stimulierung und Verfestigung der Zusammenarbeit des neu gegründeten Gemeindeverwaltungsverbandes Ulstertal)
  • Freizeitradverkehr: alle BürgerInnen, „Naherholer“ (lokale Bevölkerung unternimmt Feierabend-/Tagestouren)
  • Touristischer Radverkehr; Radfahrurlaubertypen: „Regio-Radler“ (hat feste Unterkunft, unternimmt Tagestouren), Urlaubsradler (Rad fahren zählt zu seinen Urlaubsaktivitäten) u. „Etappenfahrer“ (bspw. auf dem Iron Curtain Trail)

Letztlich zielen alle Maßnahmen darauf ab, barrierefreie Mobilität für ALLE (egal ob jung oder alt, mit oder ohne Mobilitätseinschränkungen) zu ermöglichen.